Schweizerische Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik
Société Suisse de Radiobiologie et de Physique Médicale
Società Svizzera di Radiobiologia e di Fisica Medica
Swiss Society of Radiobiology and Medical Physics

Bulletin 2/99 (August 1999)
Inhaltsverzeichnis
(list of contents)

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Wer sich in der Schweiz mit Radiotherapie beschäftigt, muss sich an ein paar neue Abkürzungen gewöhnen, die im Folgenden erklärt werden sollen; wichtiger ist natürlich noch, die Hintergründe dieser Abkürzungen kurz zu beschreiben. Die Radiotherapeuten der Schweiz waren traditionell in der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Radiologie (SGMR) organisiert, die sowohl wissenschaftliche wie standespolitische Vertretung war. Im Oktober 1994 bzw. April 1995 besuchten Prof. Norman Coleman (Boston) und Prof. Alan Horwich (London) die radiotherapeutischen Unikliniken in der Schweiz fuer ein neutrales "Audit"; zu Ihren Schlussfolgerungen gehörte die Empfehlung, die wissenschaftliche Forschung durch eine selbständige Gesellschaft zu fördern. Dies war ganz im Sinne der betroffenen Kollegen - und so fand schon im Juni 1996 eine Versammlung statt, auf der die 7 Teilnehmer einstimmig beschlossen, die Scientific Association of Swiss Radiation Oncology (SASRO) ins Leben zu rufen. Am 21./22. März 1997 fand im Rahmen einer ersten wissenschaftlichen Jahrestagung die Gründungsversammlung statt. Bei der 2. Jahrestagung (1998 in Lausanne) wurden Prof. Coleman und Prof. Horwich konsequenterweise zu Ehrenmitgliedern gewählt. 1999 (am PSI in Villigen) hielt Prof. Herman D. Suit (Boston) die Keynote Lecture als weiteres Ehrenmitglied. Für die 4. Jahrestagung (6.-8.4.2000 in St.Gallen) wurde die Ehrenmitgliedschaft Prof. Juliana Denekamp (Umea) angetragen. Inzwischen hat die SASRO 104 Mitglieder: neben Medizinern auch Biologen, MTRAs und Physiker. Zu den "Kommunikationsproblemen" zwischen den verschiedenen Fachrichtungen kommen in der Schweiz (entgegen anderslautenden Gerüchten) auch Probleme mit den 4 Landessprachen (wobei kein Mitglied bekannt ist, dass nur Rätoromanisch spricht): deswegen wird die wissenschaftliche Jahrestagung satzungsgemäss in der 5. Landessprache (Englisch) abgehalten.

Die standespolitischen Fragen (Tarifverhandlungen sowie Facharztanerkennung "FMH") wurden weiter von der SGMR wahrgenommen. Dies muss sich zum Jareswechsel ändern - ein weiteres Y2k-Problem ! Aufgrund der Umstrukturierung der Verbindung der Schweizer Ärzte, der "Foederatio Medicorum Helveticorum (FMH)" wird die SGMR samt ihrer bisherigen Fachsektionen aufgelöst: eine neue, selbständige Standesorganisation der Radiotherapeuten musste geschaffen werden. Nach ausführlichen Vorgesprächen, auch innerhalb der SASRO, wurde am 24.6.1999 in Luzern die Society of Radiation Oncology (SRO) als Nachfolgeorganisation der SGMR-Sektion Radio-Onkologie gegründet. Die Gründung dieser selbständigen Standesorganisation (der laut FMH-Satzung nur Fachärzte angehören dürfen) war u.a. notwendig, um die gleichberechtigte Multidisziplinarität der SASRO zu bewahren. Um ihre Aufgaben im Rahmen der Facharztanerkennung (Lehrveranstaltungen und Examina) erfüllen zu können, wird die SRO jedoch eng mit verschiedenen Fachgesellschaften wie SASRO und SGSMP zusammenarbeiten.

Eine Gesellschaft lebt nicht alleine von Jahresversammlungen: mindestens ebenso wichtig ist die Detailarbeit in Arbeitsgruppen - die SASRO macht hier keine Ausnahme. Die Arbeitsgruppen "Clinical Research" und "Translational Research" sprechen in erster Linie Radiotherapeuten und Strahlenbiologen an. Die dritte Arbeitsgruppe "Education and Relations" hat bisher im Wesentlichen die Vorarbeiten zur Gründung der SRO geleistet; nun sollten Kapazitäten freigeworden sein, sich um die zweite Aufgabe zu kümmern, die Absprachen zur Zusammenarbeit mit anderen im Fachgebiet tätigen Gesellschaften, zu denen auch die SGSMP zählt.

Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, dass keine Arbeitsgruppe "Physics Research" existiert: dies ist keine Folge einer Unterschätzung der Bedeutung der Physik in der Radiotherapie, sondern vielmehr die Anerkennung der Tatsache, dass mit der SGSMP eine Gesellschaft existiert, die die wissenschaftlichen Belange der Medizinischen Physik abdeckt; je nach anstehender Problematik sollen bestehende Arbeitsgruppen der SGSMP angesprochen bzw. gemeinsame Arbeitsgruppen SASRO/SGSMP ins Leben gerufen werden - was in einem ersten Fall bereits erfolgreich geschehen ist. Dies erscheint als die optimale Struktur, die auf der einen Seite eine enge Kooperation zwischen allen an der Radiotherapie beteiligten Fachrichtungen sicherstellt, auf der anderen Seite aber auch die ebenso wichtige Verbindung zwischen Medizinphysikern verschiedenster Anwendungsrichtungen aufrecht erhält. In diesem Sinne wünsche ich eine erfolgreiche Zukunft in guter Zusammenarbeit - sowohl SASRO wie SRO - und der SGSMP natürlich sowieso !

Wolf Seelentag, St.Gallen

top of page Diese Seite wird von Wolf Seelentag betreut, letzte Bearbeitung 09 September 2011.
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